Die umgangssprachlich als Laiendefibrillator bezeichneten automatisierten externen Defibrillatoren (kurz: AED) dienen zur Behandlung akuter Herzrhythmusstörungen. Hierzu wird versucht die normale Herzaktivität durch starke Stromstöße wiederherzustellen. Diese Geräte sind derart einfach konstruiert, dass sie durch Laien ohne vorhergehende Schulungen genutzt werden können.
Die die Überlebenschance bei einer defibrillierbaren Herzrhythmusstörung pro Minute etwa um zehn Prozent sinkt, kann durch den frühzeitigen Einsatz eines AED die Überlebenswahrscheinlichkeit massiv gesteigert werden. Haben Sie daher keine Angst einen AED anzuwenden - auch wenn Sie noch nie einen bedient haben!
Im Notfall werden die Helfer durch sämtliche Schritte in der ersten Hilfe angeleitet. Diese Anleitung erfolgt durch sprachliche Hinweise, welche der AED nach dem Anschalten ausgibt. Durch die sprachliche Anleitung kann selbst eine ungeübte Person qualifizierte erste Hilfe leisten, ohne Sorge etwas falsch zu machen. Nach dem Anschalten analysiert der Defibrillator den aktuellen Herzrhythmus des Patienten. Nur falls Kammerflimmern, -flattern oder eine ventrikuläre Tachykardie festgestellt werden kann, ist eine Defibrillation sinnvoll. Bei diesen drei Herzrhythmusstörungen wird das Herz zu schnell zum Pumpen angeregt, wodurch es sich nicht mehr oder nicht vollständig zusammenziehen kann. Durch einen starken Stromstoß kann das Herz wieder in einen normalen Rhythmus gebracht werden. Bei anderen Herzstörungen, beispielsweise einem totalen Herzstillstand, ist die Defibrillation nutzlos. In diesem Fall muss eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden, wozu der AED ebenfalls anleitet.
Wird eine defibrillierbare Herzrhythmusstörung erkannt, führt der Defibrillator entweder selbstständig den elektrischen Schock aus (vollautomatische Bauweise) oder fordert zum Drücken der Schocktaste auf (halbautomatische Bauweise). In allen Fällen weist der AED den Anwender darauf hin, dass niemand den Patienten berühren darf. Zwischen den einzelnen elektrischen Schocks leitet der AED den Nutzer zur Herz-Lungen-Wiederbelebung an. Nach etwa 60 bis 120 Sekunden wird abermals geprüft, ob ein weiterer Schock möglich bzw. erforderlich ist. Auf diese Weise ist die Wiederbelebung bis zum Eintreffen des professionellen Rettungsdienstes notwendig. Mit einer Batterieladung des Defibrillators sind mehrere Schocks möglich. Nach einem Einsatz eines AEDs erhält dieser eine neue Batterie und wird in der Regel beim Hersteller überprüft.
Durch die einfache Handhabung und Softwareunterstützung ist eine Fehlbedienung nahezu ausgeschlossen. Die Nutzung eines solchen AEDs ist in Notfällen für den Helfer rechtlich unbedenklich.
In den vergangenen Jahren sind diese automatisierten externen Defibrillatoren an immer mehr öffentlichen Plätzen aufgehangen worden. Über das unten gezeigte Hinweisschild können Defibrillatoren schnell gefunden werden.
In Moringen befindet sich ein öffentlich zugänglicher AED im Eingangsbereich der Volksbank Solling eG. Diese Bankfiliale befindet sich in der Langen Straße 18.
Bildnachweis AED: Rama (Eigenes Werk) [CC BY-SA 2.0 fr], via Wikimedia Commons